2. Februar 2024

Weltkrebstag – Wie spreche ich mit Kindern über Krankheit?

Am Sonntag, 04.02.2024, ist Weltkrebstag. An diesem Tag dreht sich alles um diese schwere Krankheit. Im Familienleben wissen wir, wie wir mit den alltäglichen Krankheiten umgehen. Wir wissen, wie wir es dem Kind mitteilen und was wir alles zu tun haben. Doch was sagen, wenn es sich um eine schwere Krankheit handelt, bei der wir nicht sicher sein können, ob das betroffene Familienmitglied wieder gesund wird?

Aus diesem Grund haben wir hier Tipps und Buchvorschläge gesammelt, die dabei helfen, mit Kindern über schwere Krankheiten in der Familie zu sprechen. Ganz wichtig ist: Diese Tipps und Vorschläge ersetzen keine fachliche Beratung oder Selbsthilfegruppe! Wenn das Kind selbst von einer schweren Krankheit betroffen ist, raten wir ebenso dringend dazu, fachliche Beratung und Hilfe in Anspruch zu nehmen. Niemand kann und muss diese schwere Situation alleine bewältigen.

Tipps zum Gespräch

Ein Gespräch über Krankheit will gut vorbereitet sein. Denn gerade Kinder sollen nicht das Gefühl haben, dass sie alleine in dieser Situation sind. Bei kleineren Kindern können sogar Schuldgefühle aufkommen, weil sie denken, dass beispielsweise sie nicht brav genug waren. Die folgenden Punkte können dabei helfen, einen Plan für das Gespräch zu entwerfen.

1. Informationen sammeln

Informationen sind nötig, damit wir Erwachsenen die Krankheit selbst gut erklären können. Alle Fragen des Kindes sollten beantwortet werden können. Das Kind muss nicht alles wissen, aber was gesagt wird, muss stimmen. So lernt das Kind, mit Krankheiten umzugehen, und das Vertrauensverhältnis in der Familie wird gestärkt.

WICHTIG: Die Informationsquellen müssen vertrauenswürdig sein, wie z. B. Beratungsstellen oder Fachpersonal aus der Klinik.

Es kann natürlich immer sein, dass das Kind eine unerwartete Frage stellt, deren Antwort man nicht weiß. Das ist nicht schlimm. Die Informationslücke am besten zugeben, die Informationen dazu recherchieren und dann in ein weiterführendes Gespräch gehen. Sollte es keine genaueren Informationen zur Frage geben. Ist es wichtig, das dem Kind auch so zu sagen.

WICHTIG: Alle Familienmitglieder mit ins Boot holen. Das Kind soll von allen dieselben Informationen zur Krankheit erhalten.

 

2. Das Gespräch

  • Einfache Wörter und kurze Sätze, die zum Entwicklungsstand des Kindes passen
  • Nachfragen, ob das Kind alles verstanden hat
  • Die Krankheit beim Namen nennen – z. B. „Ich habe Krebs. Das ist eine Krankheit und hat nichts mit dem Tier zu tun.“
  • In der Gegenwart bleiben.
    • Welche unmittelbaren Veränderungen gibt es im Alltag des Kindes?
    • Informationen weglassen, die erst zu einem späteren Zeitpunkt wichtig sind

Es macht in den meisten Fällen Sinn, Rat und Hilfe von Profis zu holen. Dadurch können eventuelle Unsicherheiten für die Erklärung im Vorfeld ausgeräumt werden. Unterstützung gibt es z. B. hier:

 

3. Wünsche des Kindes berücksichtigen

Wichtig ist beim Gespräch, Vertrauen in das eigene Kind zu haben. Gerade ältere Kinder spüren genau, wann sie welche Informationen erhalten möchten und wie viel sie auch verarbeiten können.

  • Will das Kind alles auf einmal erfahren oder lieber einzelne Fragen zwischendurch stellen?
  • Möchte es lieber Hilfe von außen – z. B. Beratungsstelle oder medizinisches Fachpersonal?
  • Oder mag es doch lieber in einem Buch nachlesen?

 

4. Bewältigungsstrategien

Gemeinsam mit dem Kind sollte auch nach Bewältigungsstrategien gesucht werden, die bei der Verarbeitung helfen. Beispiele dafür findest du bei  Kinder einbeziehen.

 

5. Unterstützung außerhalb der Familie

Manchmal kann es trotz allem sein, dass das Kind nicht mit der Familie reden möchte. Dafür kann es vielfältige Gründe geben. In einem solchen Fall ist wichtig, dem Kind zu sagen, dass es in Ordnung und wichtig ist, negative Gefühle zu äußern. Auch sollte man zeigen, dass man als Erwachsene:r bereit ist, gemeinsam mit dem Kind die negativen Gefühle zu bewältigen.

 In Vorarlberg gibt es verschiedene Möglichkeiten Unterstützung außerhalb der Familie zu finden:

 

Buchtipps

Es gibt sehr viele verschiedene Kinderbücher zum Thema Krankheit. Manche sind allgemein gehalten, andere gehen speziell auf eine bestimmte Krankheit ein. Wir haben hier einen Überblick über Bücher für verschiedene Altersstufen erstellt. Es lohnt sich aber natürlich auch immer selbst noch einmal im Internet zu recherchieren.

Ab 3 Jahren


Dürfen wir noch kuscheln?

 

Ab 3 Jahren


Schwere Zeiten im Wunderwald. Ein Kinderfachbuch für Geschwister von Kindern mit schwerer Erkrankung oder Behinderung.

 

Ab 3 Jahren

Leos Papa hat Krebs (kids in BALANCE)

3 – 6 Jahre

Ida und der Berg im Funkelwald: Kindern chronische Krankheiten erklären

 

4 – 11 Jahre

Mein wunderschöner Schutzengel! Als Nellys Mama Krebs bekam: Eine Erzählung für Eltern und Kinder

 

5 – 7 Jahre

Karle und der Wolkenvogel. Ein Kinderfachbuch über Krankheit, Abschied und wahre Freundschaft

8 – 12 Jahre

Mein Opa hat Krebs . Ein Buch für Kinder über Krankheit, Tod, Trauer, Abschied aber auch den Zusammenhalt der Familie

 

10 – 14 Jahre

So viel Liebe: Ein trauriges und tröstliches Buch, das Mut macht.

 

Ab 12 Jahren

Trip mit Tropf

 

Weiterführende Links:

Mit Kindern über Krankheit reden – Ernst Freiberger Stiftung

Kinder einbeziehen  – Krebsliga Schweiz

 

 

 

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